Dirk Hornschuch (geboren in Bad Langensalza, Thüringen) arbeitet an der Grenze zwischen Fotografie und Bewegtbild, experimentiert mit Trick, Montage, Bewegung und Klang. Inhaltlich beschäftigt sich Dirk stark mit der Wendezeit und deren Auswirkungen auf das Heute, ruralen Räumen und der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Seine Arbeiten wurden unter anderem beim FiSH Filmfestival Rostock, im Theater Kassel, Open Space Zeitz, in der Galerie am Volkspark in Halle oder im Kulturbahnhof Ottersberg gezeigt. Dirk gibt Workshops zum Thema Trickfilm unter anderem für das soziokulturelle Werkstattfestival Altenburg am Meer. Nach verschiedenen Aufenthalten in Rumänien und Ungarn zwischen 2014 und 2018 hat Dirk Kommunikationsdesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle/Saale studiert. Er ist Stipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
An der Saale hellem Strande (DE, 2024, 19 min)
Jahrgang: 2023
AN DER SAALE HELLEM STRANDE beschäftigt sich mit der Erinnerung an Delfin Guerra und Raúl Garcia Paret. Die beiden Kubaner kamen 1979 als Vertragsarbeiter nach Merseburg, um in den nahegelegenen Chemiewerken in Leuna zu arbeiten. Zwei Monate nach ihrer Ankunft starben sie nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung in einer Discothek unweit der Saale. Ihr Tod wurde niemals vollständig aufgeklärt.
Während eines Stadtrundgangs durch Merseburg werden auf der Tonebene Textfragmente gegenübergestellt: Erinnerungen von ehemaligen Vertragsarbeitern verbinden sich mit weiteren Stimmen aus Merseburg, Auszüge aus Stasi-Akten und Zeitungsartikeln kontrastieren mit Straßeninterviews und Facebookkommentaren. Mit dieser dichten Collage reflektiert der Film über Erinnerung, Verdrängung und rassistische Kontinuitäten.
Moderne Palimpseste in Form von Schmierereien und zerkratzten Stickern, die in ganz Merseburg verteilt sind, die vom Wald überwucherten Ruinen der Diskothek Saaletal, sowie trübe Unterwasseraufnahmen stehen als visuelle Metaphern für Kämpfe um kollektives Gedenken, Leerstellen im Erinnern und die Überschreibung und Verschleierung von rassistischer Gewalt.
Während eines Stadtrundgangs durch Merseburg werden auf der Tonebene Textfragmente gegenübergestellt: Erinnerungen von ehemaligen Vertragsarbeitern verbinden sich mit weiteren Stimmen aus Merseburg, Auszüge aus Stasi-Akten und Zeitungsartikeln kontrastieren mit Straßeninterviews und Facebookkommentaren. Mit dieser dichten Collage reflektiert der Film über Erinnerung, Verdrängung und rassistische Kontinuitäten.
Moderne Palimpseste in Form von Schmierereien und zerkratzten Stickern, die in ganz Merseburg verteilt sind, die vom Wald überwucherten Ruinen der Diskothek Saaletal, sowie trübe Unterwasseraufnahmen stehen als visuelle Metaphern für Kämpfe um kollektives Gedenken, Leerstellen im Erinnern und die Überschreibung und Verschleierung von rassistischer Gewalt.
An der Saale hellem Strande ist im Rahmen der PMMC 2023 entstanden.