Binha Haase

Binha* Haases Arbeit fokussiert Videokunst und Film. Als klassisch ausgebildeter Musiker*in spielen dabei Sound und Musikkompositionen sowohl als Ausdrucksmittel als auch im sozialpolitischen Kontext eine wichtige Rolle. Inhaltlich befasst Binha sich aus einer queerfeministischen Perspektive häufig mit Lebensrealitäten von FLINTA, insbesondere mit einem Fokus auf Stimme und Körper wie in den filmischen Arbeiten “lamento”, “en travesti” oder “#popfem”. Binhas Arbeiten wurden u.a. auf dem EMAF, im Kunstmuseum Luzern, der Oper Halle und der C.A.R. gezeigt und mit dem soundzz.z.zzz…z-Preis 2016 (Kunstmuseum Luzern), dem Kranichsteiner Musikpreis 2018 (Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt) und einer Anerkennung des Kunstpreises der Saalesparkasse 2021 ausgezeichnet. Stipendien erhielt Binha u. a. von der Akademie der Künste Berlin und dem Kunstfonds Bonn. Binha hat Musik an der Hochschule Luzern und Zeitbasierte Künste an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle studiert.

ALL IN (DE, 2023, 9 min)

Jahrgang: 2022
Im Verlauf eines schweißtreibenden Trainings nähern sich der menschliche Körper einer Trainerin und der digitale Körper immer mehr an; ein Avatar entsteht und verselbständigt sich. In dem abgeschlossenen Raum des Berliner Fitnessstudios arbeitet eine Trainerin während eines Live-Cycling-Trainings an der Erstellung eines perfekten digitalen Abbildes ihres Körpers, um diesen dem Unternehmen Cyberobics, einer internationalen Fitness-Online-Community, zur kommerziellen Nutzung zur Verfügung zu stellen. ALL IN spielt mit Ebenen von Realität und Virtualität. Der Film spürt dem Traum grenzenloser Selbstoptimierung nach und verhandelt Transformationsprozesse des realen Raums in ein Metaverse, Sehnsucht nach Unsterblichkeit, parasoziale Kommunikation und neue Formen von Einsamkeit.

ALL IN ist im Rahmen der PMMC 2022 entstanden.