In Leipzig geboren. Studierte bis 2011 Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Lebt und arbeitet als Filmemacher und Faunistiker in Leipzig.
Flora Abortivum Europae (DE, 2019)
Jahrgang: 2018/2019
Gesellschaften der Reproduktion. Drei Exkursionen durch die ignorierten Verflechtungen von Pflanzen und Menschen.Diese Exkursionen suchen nach Pflanzen die in Europa für Schwangerschaftsabbrüche genutzt wurden und werden. Es sind Wege durch die komplexen Verzweigungen zwischen Menschen, Pflanzen, Macht- und Ohnmachtssystemen. Sie führen durch Parks, Brachen und Wohnsiedlungen, wie durch Klosterpläne, Medicinalverordnungen, Gerichtsakten und biologische Ordnungssysteme.Teil 1: Sadebaum / Ordnung, SynopsisIm ersten Teil von Flora Abortivum Europae begleitenJulia und Constanze mich auf der Suche nach dem Sadebaum. Als giftiges Ziergehölz steht der Strauch unbeachtet in Parkanlagen. Schritt für Schritt versuchen wir ihm Beachtung zu schenken. Seine Verflechtung in menschliche Gesellschaften sind gut dokumentiert. Männer haben ihn bestimmt, wissenschaftlich beschrieben, ihm seine Stimme genommen, seine Namen genommen, ihn gezüchtet und gefällt. Frauen haben seine Zweige benutzt um ihre ungewollten Schwangerschaften abzubrechen und sind viel zu oft dabei gestorben. Auf unserem Weg wird immer klarer: die Etablierung der Naturwissenschaften hat eine Gesellschaft mit aufgebaut, die nicht nur Pflanzen kategorisiert und ihnen einen Platz auf der unteren Stufe der Hierarchie des Lebens zuweist.
Die Entwicklung des Prototypen von Flora Abortivum Europae fand im Rahmen des PMMC Lab 2018/2019 statt.