Geboren 1996 in Berlin, praktizierender Künstler und Ausstellungsmacher. Er studierte von 2018 bis 2024 an der Kunsthochschule Burg Giebichentstein die bildenden Künste. Ergänzt wurde das Studium durch ein Gastsemester im Informationsdesign an derselben Hochschule und einem Erasmus Aufenthalt in Tallinn, in dem er die urban studies kennenlernte. Vor allem Kunst- und Kulturpraktiken der Moderne bilden seinen bisherigen Interessenbrennpunkt. Insbesondere die in diesem Zusammenhang formulierten „Grenzziehungspraktiken“ (Franke 2015: 201) und deren Relativierung und Verhandlung im fortschreitenden 20. und einsetzendem 21. Jahrhundert rücken in den Fokus. Praktisch wird das Potential von Realitätskonstruktionen mittels (bewegt) Bildgeschichten untersucht und ausgelotet. Das Entwickeln von eigenen Ausstellungen und Videoinstallationen unterstützt ihn in dieser Unternehmung. Die Vermittlung der gemachten Entdeckungen ist fester Bestandteil bisheriger Produktionen.
Ortsteil Autobahn (DE, 2026, 10 min)
Jahrgang: 2025
Der dokumentarische Kurzfilm Ortsteil Autobahn richtet die Aufmerksamkeit auf einen Ort, an dem gegenwärtige Gewalt hinter der Fassade einer vergangenen Grenze unbeachtet bleibt. Der Blick der Kamera bewegt sich entlang der weitläufigen Anlagen des einst größten innerdeutschen Grenzübergangs Marienborn. Die Tonspur aus vor Ort aufgenommenen Stimmen und Ereignissen trifft auf die Materialität der Vergangenheit. Während die Gedenkstätte für deutsche Teilung an die systematische Gewalt des SED-Regimes erinnert und aus ihr die Erzählung eines freien, geeinten Landes ableitet, zeigt sich einen Kilometer weiter eine andere Realität: Mitten im Wald, in den ehemaligen Kasernen der Grenztruppen sind Geflüchtete untergebracht – alltäglich konfrontiert mit gesellschaftlicher Ausgrenzung.