Stefanie Schroeder

Geboren und aufgewachsen in Weimar, nach Berlin gezogen, Selbstfindungsversuche und Job in einem Hotel, Studium Kunstgeschichte und Kunstpädagogik in Greifswald, dort Mitbegründung und Betrieb der Bar/Ausstellungsort WBS 70, Interesse am Fotografieren entsteht, viel Zeit in Dunkelkammer verbracht, Wechsel an die HGB Leipzig, um dort Fotografie zu studieren, seit 2014 diplomiert und freischaffend, während des HGB-Studiums Aufenthalt in Frankreich (Nizza), seit 2012 Betreuung der Fotowerkstatt des Kulturbahnhof e.V. in Markkleeberg.

Die Wirkung des Geschützes auf Gewitterwolken (DE, 2017, 30 min)

Jahrgang: 2015/2016
Wellen, Stürme und Tornados steuern auf Deutschland zu – das wissen alle: der Wetterbericht, YouTube und Spielentwickler. Klimaszenario wird zu Windbeutelei, überall fluten Daten, stürmt Scheiße oder strömen Flüchtlinge. Überall (Lust an der) Angst. Ein filmischer Vermittlungsversuch zwischen Troposphäre und Tropus. Inwiefern ist das Bild Dokument, Fiktion, Trophäe, Gegenangriff? Wie nah sind sich Manipulation und Prognose? Ist das Wetter noch echt?Ein Film über das Bild vom Sturm und den Sturm als Bild: Stormchaser jagen Stürme mit der Kamera und verwandeln sie in fotografische Trophäen. Vor dem Greenscreen des Fernseh- studios deutet der Wettermoderator ins Nichts. Im Max Planck Institut fliegen Vögel gegen den künstlichen Wind an. Love- stormpeople fluten das Internet mit windschiefen Parolen. Escape-Games spielen mit gesellschaftlichen Ängsten. Auf Obstplantagen feuern Hagelschutzkanonen Schallwellen von 130 Dezibel in den Himmel. Welche (Un-)Wetterlagen werden in Deutschland zur Normalität? So oder so – „etwas Gewaltiges kommt auf uns zu“. 

Festivalteilnahmen / Sreenings:
2017 Internationales Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK Leipzig (DE), 2017 Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest (DE), 2017 Internationales Kurzfilm Festival Hamburg, Jurypreis Deutscher Wettbewerb (DE), 2018 transmediale Berlin (DE), 2018 Kurzsüchtig – Mitteldeutsches Kurzfilmfestival, Leipzig (DE), 2018 Les Rencontres Paris & Berlin video library (DE/FR), 2018 Leiden International Short Film Experience (NL), 2018 Berkeley Art Museum & Pacific Film Archive (US), 2018 Filmfest Bremen (DE), 2018 Beijing International Short Film Festival, Fresco Award (CN), 2018 November Film Festival London (GB), 2018 Tartu World Film Festival (EST), 2019 Syros International Film Festival (GR), 2019 Chaos Communication Congress CCC (DE), 2019 Khorshid Independent and Experimental Film Festival (IR), 2019 Internationales Frauen Film Fest Dortmund+Köln (DE), 2022

Die Wirkung des Geschützes auf Gewitterwolken ist im Rahmen des PMMC Lab 2015/2016 entstanden.

[ˈdʊŋkl̩ˌdɔɪ̯ʧlant] (DE, 2015, 13 min)

Jahrgang: 2014
Geisterbahnfahrt durch die ehemalige ostdeutsche Industrieregion Halle/Bitterfeld, die sich ihres Rufs entledigen will: Fabriken und Schornsteine verschwinden - Wellnesscenter breiten sich aus, Schafe grasen unter Solarpanels. Dicht an der neuen Oberfläche lagert die jüngste Vergangenheit. Ausgangspunkt des Films ist ein wortwörtlich Nehmen des negativ besetzen Begriffs und Klischeebildes Dunkeldeutschland. Der Film entwirft ein Portrait des Verschwindens eines Ortes und zugleich das Protokoll seiner Erfindung.Die subjektive Kamera der in Dunkeldeutschland geborenen Filmemacherinnen sucht stolpernd nach der richtigen Distanz: im Solarpark Teutschenthal, errichtet auf einem ehemaligen Kasernengelände der sowjetischen Armee, auf der Tanzfläche der Bitterfelder Bierkneipe The Door Anno 1992, im trüben Wasser der in den frühen 90er Jahren in Folge des Zusammenbruchs der Industrie versunkenen Kleingartenanlage Frieden im Saalekreis oder im Wellnessnebel der mexikanischen Saunalandschaft Maya Mare in Halle (Saale). Die Reise beginnt im Dunkeltrakt der ehemaligen ORWO Filmfabrik Wolfen, wo Filmmaterial in absoluter Dunkelheit hergestellt wurde.

Festivalteilnahmen / Sreenings (Auswahl):
2015 Internationale Kurzfilmtage Winterthur (CH), 2015 Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest (DE), 2015 Les Rencontres Internationales Paris/ Berlin (FR/ DE), 2015/2016 Kurzsüchtig - Mitteldeutsches Kurzfilmfestival, Leipzig (DE), 2016 International Underground Film Festival Ulaan Batoor, Best Non-Narrative Film (MN), 2016 Concordia Film Festival, Montreal (CA), 2016 Belo Horizonte International Short Film Festival (BR), 2016 Seoul International New Media Festival (KR), 2016 MIEFF Moscow Experimental Film Festival (RU), 2016 Norwich Radical Film Festival (UK), 2016 Minikino Film Week, Bali (ID), 2016 Open Eyes Film Fest Marburg (DE), 2016 Supernormal, Oxfordshire (UK), 2016 Experimental Superstars Novi Sad, Best Experimental Film Award (RS), 2016 November Festival London (UK), 2016 In your dreams i am a landscape, Venedig (IT), 2016 Expendida Festival, Cinemateca Distrital Bogota (CO), 2016 Plastik Festival (IR), 2016 Vkratze! (RU), 2016 Ferfilm Ferizaj (XK), 2017 Festival Tous Courts, Aix-en-Provence, Special Mention (FR), 2017 Grand Off - World Independent Film Awards, Warsaw (PL), 2018 Festival Icaro Nacional (GT), 2016 Syros International Film Festival (GR), 2018 Was wir filmten: Regisseurinnen mit ostdeutschen Perspektiven (DE), 2021

[ˈdʊŋkl̩ˌdɔɪ̯ʧlant] ist im Rahmen der PMMC 2014 entstanden.