Tess Marschner

Geboren 1989 in Berlin, aufgewachsen und zur Fotodesignerin ausgebildet (2013), studiert Tess Marschner anschließend Fotografie an der HGB Leipzig. Mit dem Kollektiv HAZY BORDERS entwickelt sie während des Studiums mehrere Performances, ein Hörspiel und das Theaterstück „Just A Circlusion“ am Lofft Leipzig. Das Interesse an bewegten Bildern verstärkt sich während eines Erasmussemesters an der UNARTE Bukarest (2020). Nach dem Diplom (2023) verbringt sie eine 6-monatige Residenz am Instutite for Bioengineering of Catalonia in Barcelona (2024). Dort entsteht das Video „HeLa et al.“, das u.a. beim Kasseler Dokfest, Kurzsuechtig Leipzig und Filmfest Dresden gezeigt wird.
In ihrer Arbeit untersucht sie, wie wissenschaftliches und theoretisches Wissen soziale Beziehungen formt und verändert. Ihr Fokus liegt dabei auf feministischen, nicht-menschlichen und tierischen Akteur*innen.

An die Hode: (DE, 2026, 15 min)

Jahrgang: 2025
Mit dem experimentellen Kurzfilm AN DIE HODE: laden Ledermann & Marschner in einen sinnlichen Raum ein. Der Hodensack – üblicherweise vom Phallus überschattet - rückt ins Zentrum aller Aufmerksamkeit. In ihm stecken Scham, Schmerz, Lust, Angewiesenheit, Unwissenheit und gefährlich-fruchtbarer Samen.
Ledermann & Marschner bedienen sich spielerisch aus dem Sack und erfinden eine opulente Hoden-Ikonografie. Orchideenblüten & Hodenalpträume, aufgeputzte Latexsäcke & mikroskopisches Spermiengewusel, pralle Knospen & Hodenmassagen, cremige Hodenplunder & selbstgenähte Verhütungsslips. Umhüllt von einer stimulierenden Soundscape und einem poetisch-vielstimmigen Voiceover gleitet der Blick über nackte Testikel, berührt barocke Schmuckstücke und Fragen nach Beziehungsweisen und Verantwortung.